ULMER ERKLÄRUNG „Kein Freibrief für neue Gentechnikmethoden!“ 5. Okt. 2023

KEIN FREIBRIEF FÜR NEUE GENTECHNIKMETHODEN!
RISIKOPRÜFUNG, WAHLFREIHEIT UND VORSORGEPRINZIP UMFASSEND ERHALTEN! (der Text – Originale siehe unten)

Ein aktueller Verordnungsvorschlag der EU-Kommission sieht vor, Produkte aus neuen gentechnischen Methoden wie z.B. CRISPR/Cas fast vollständig von der Gentechnik-Regulierung auszunehmen. Demnach würden solche Produkte weder einer Risikoprüfung unterzogen, noch würden sie einer Nachverfolgbarkeit, Haftung oder Kennzeichnung unterliegen – mit weitreichenden Folgen für unsere Ernährung!

Der Vorschlag schafft die Kennzeichnung für fast alle mit neuen gentechnischen Methoden veränderten Organismen (GVO) ab und nimmt Verbraucherinnen und Verbrauchern das Recht zu wissen, was drin ist!

Nach Angaben des Bundesamtes für Naturschutz werden rund 94 Prozent aller GVO, die derzeit in Entwicklung oder marktreif sind, von jeder Kennzeichnung und Prüfung ausgenommen.

Die Menschen hätten künftig keine Chance mehr, zu erkennen, ob Zutaten aus neuer Gentechnik in Lebensmitteln enthalten sind, es gäbe keinerlei Wahlfreiheit mehr. Dabei zeigt eine aktuelle repräsentative Forsa-Umfrage, dass eine überwältigende Mehrheit sich für eine umfassende Kennzeichnung (92 Prozent) und Risikoprüfung (96 Prozent) von gentechnisch veränderten Lebensmitteln ausspricht.

Landwirtschaftliche Betriebe und Lebensmittelhersteller, die ohne Gentechnik arbeiten wollen, würden mit einem extrem steigenden Aufwand und enormen Kosten konfrontiert, um ihre Produktion vor gentechnischen Verunreinigungen zu schützen. Der Ökolandbau als gentechnikfrei wirtschaftende Methode wäre dadurch existenzbedroht.

Der Kommissionsvorschlag würde dazu führen, dass jeder Staubsauger besser geprüft wäre als ein Organismus, der mittels neuer Gentechnik erzeugt wurde.

Die mit der Gentechnik verbundenen Patentierung erschwert die Züchtungsarbeit und verschärft die Abhängigkeit bei Landwirtschaft und Züchtung.

WIR FORDERN
  1. Wahlfreiheit für Verbraucher*innen muss erhalten bleiben!
  2. Gentechnikfreie Landwirtschaft muss auch zukünftig möglich sein!
  3. Risikoprüfung für alle gentechnisch-veränderte Organismen muss erhalten bleiben!
  4. Einschränkung der Züchtung durch Patente müssen verhindert werden!
UNTERZEICHNER*INNEN:
Bündnis für eine agrogentechnikfreie Region (um) Ulm: Theo Düllmann
Regionales Artenvielfalt-Bündnis: Jana Rettig (BUND), Dr. Robert Jungwirth (BUND),
Wolfgang Schleicher (Kath. Landvolk, Aktionsbündnis gentechnikfreie LW BW)
Annemarie Volling (AbL Gentechnikexpertin)
Daniela Wannemacher (BUND Gentechnikexpertin )
Harald Ebner (MdB, für die Grünen in den Ausschüssen Landwirtschaft u.a.)
Martin Häusling (MdEP, für die Grünen in den Ausschüssen Landwirtschaft und Umwelt)

DAS ORIGINAL SEITE 1 (der inhaltliche Hintergrund)

DAS ORIGINAL SEITE 2 (die 4 Forderungen)

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