Bleibt uns von Acker und Teller! Neue Gentechnik regulieren, Wahlfreiheit erhalten, Patente stoppen!

Einladung zur Veranstaltung mit Podiumsdiskussion mit Vertretenden der Landespolitik am Dienstag, 19.09.2023 von 14-16 Uhr auf dem Stuttgarter Schlossplatz

Sehr geehrte Pressevertretende,

der offizielle Vorschlag der EU-Kommission zum Thema „Deregulierung neuer Gentechniken / neuer Züchtungstechnologien“ macht uns große Sorgen. Wir vom Aktionsbündnis gentechnikfreie Landwirtschaft Baden-Württemberg setzten uns dafür ein, dass die bisherige Regelung innerhalb der EU weiter bestehen bleibt: Wir stehen für Transparenz und Wahlfreiheit – für die Bevölkerung wie für Unternehmen. Wir sind strikt gegen neue Abhängigkeiten durch Patentierungen und gegen die unkontrollierte Ausbreitung neuer, gentechnisch-veränderter Organismen auf den Äckern!

Für uns steht viel auf dem Spiel: Die Ökobranche, Unternehmen, die ohne Gentechnik wirtschaften und die gesamte Landwirtschaft sind stark gefährdet. Wir vom Aktionsbündnis wollen vor der Agrarminister:innen-Konferenz am 20.09.2023 ein Signal aus Baden-Württemberg senden und haben hierfür Landwirt:innen, Verbraucher:innen und Vertreter:innen von Wertschöpfungsketten eingeladen, die durch den Gesetzes-Entwurf der EU-Kommission in ihrer bisherigen Art zu wirtschaften bedroht sind.

Vor Ort sind Vertreter:innen der Parteien im Landtag anwesend, um in einer Podiumsdiskussion mit den Teilnehmenden zu diskutieren.

Die Veranstaltung: „Bleibt uns von Acker und Teller! Neue Gentechnik regulieren, Wahlfreiheit erhalten, Patente stoppen!“ findet am 19.09.2023 ab 14 Uhr auf dem Stuttgarter Schlossplatz statt. Nach einer kurzen Begrüßung werden wir der Politik unsere Forderungen hinsichtlich der Beibehaltung der Regulierung der neuen gentechnischen Verfahren überreichen und anschließend in die Diskussion einsteigen.

Vertreten wird das Bündnis durch die Sprecher:innen Barbara Endraß, Vorständin AbL e.V. und Landwirtin und Christoph Zimmer, Landesgeschäftsführer Bioland Baden-Württemberg und beteiligte Vertreter:innen der Mitglieder.

Für das Podium haben bereits zugesagt:

  • Martina Braun, MdL, Bündnis 90/Die Grünen – Stellvertretende AK-Vorsitzende Ernährung, Ländlicher Raum und Verbraucherschutz, Sprecherin Gentechnik
  • Jan-Peter Röderer, MdL, SPD -Agrarpolitischer Sprecher
  • Georg Heitlinger, MdL, FDP – Agrarpolitischer Sprecher
  • Klaus Burger, MdL, CDU – Agrarpolitischer Sprecher

Wir freuen uns über Ihre Anmeldung bis Montag, den 18.09. per E-Mail unter: joana.iwaniw@gentechnik-freie-landwirtschaft.de  an. Vielen Dank.

Wann? 
Dienstag, 19. September 2023
14:00 Uhr – 16:00 Uhr

Wo?
Schlossplatz, Stuttgart (Höhe Wittwer Thalia und Commerzbank)
Koordinaten:
https://goo.gl/maps/qnGtYFNqZGa2jGdw8

Hintergrund der Veranstaltung:

Die EU-Kommission hat kürzlich einen Gesetzesentwurf zur Deregulierung neuer gentechnischer und züchterischer Technologien vorgelegt. Dieser Entwurf ist äußerst besorgniserregend und inakzeptabel!

Die Auswirkungen wären nicht nur für die biologische Landwirtschaft, sondern auch für die konventionell, gentechnikfrei wirtschaftende Landwirtschaft verheerend. Ebenso wäre der wirtschaftliche Schaden für alle Akteure entlang der Wertschöpfungskette enorm. Gerade im Ländle setzen sehr viele Unternehmen auf Gentechnikfreiheit – weit über die Biobranche hinaus.

Der Wegfall der Kennzeichnungspflicht und der Rückverfolgbarkeit würde Verbrauchern die Wahlmöglichkeit nehmen und zu Intransparenz führen. Ohne angemessene Risikoprüfung kann die EU nicht ihrem Vorsorgeprinzip gerecht werden.

Besonders besorgniserregend ist die Frage der Koexistenz in einem kleinstrukturierten Bundesland wie Baden-Württemberg, da unvermeidbare Kontaminationen von Wertschöpfungsketten und Ökosystemen drohen, ohne dass dies ausreichend geklärt ist. Die ungeklärte Haftungsfrage würde zu erheblichen Kostensteigerungen für alle führen, die weiterhin auf gentechnikfreie Praktiken setzen möchten.

Der Kommissionsvorschlag greift weitergehend in die Souveränität der Länder ein, indem er explizit die Schutzregelungen für Regionen verbietet. Weder bei einer Gefährdung noch bei eintretenden Schäden haben Baden-Württemberg oder Deutschland die Möglichkeit Schutzbereiche einzurichten.

Darüber hinaus stellen Patentierungen von Gensequenzen die praktische Landwirtschaft vor erhebliche Herausforderungen und schaffen Abhängigkeiten, die unbedingt vermieden werden müssen. Auch die klassische Züchtung wird unter Patentierungen leiden, wenn in der Natur vorkommende Konstrukte via CRISPR/Cas nachgebaut und dabei patentiert werden.

Die Umsetzung der Ziele des Biodiversitätsstärkungsgesetzes im Land würde in weite Ferne rücken, da in Zeiten der Klimakrise und des Biodiversitätsverlustes resilientere und vielfältigere Anbausysteme dringend erforderlich sind. Diese entstehen jedoch nicht allein durch die Manipulation von Pflanzengenetik.

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